Übersicht der traditionellen Weißweinsorten
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Auxerrois -
Baccus -
Chardonnay -
Gewürztraminer -
Goldmuskateller -
Grauburgunder (Ruländer) -
Gutedel (Weißer) -
Müller-Thurgau -
Muskateller, Gelber -
Muskat Ottonel -
Nobling -
Riesling -
Scheurebe -
Sauvignon Blanc -
Weißburgunder -
Rieslaner -
Silvaner
Auxerrois
Herkunft: Auxerrois ist eine Sorte der Burgundergruppe. Der Name ist eventuell von der Grafschaft Auxerrois zwischen Burgund und Chablis abgeleitet.
Kreuzung: Nach Genanalysen ist er eine natürliche Kreuzung zwischen dem Heunisch und Burgunder.
Merkmale: Triebspitze offen, gelblich-grün, Blatt mittelgroß, schwach dreilappig, Hauptadern der Stielbuchtlappen bilden gerade Linie, Holz hellbraun.
Eigenschaften: Für Pilzkrankheiten ist keine Überfälligkeit vorhanden. Die Trauben faulen leicht, da sie dünnhäutig sind. Größere Neigung zur Verrieselung.
Traube: Die Trauben sind mittelgroß mit lockerer Struktur. Die Beeren sind hellgelb und färben sich leicht bräunlich, wenn sie die Vollreife erreicht haben. Der Geschmack ist fruchtig bis süß.
Wein: Der Wein ist körperreich und burgunderähnlich, jedoch nicht so fruchtig und saftig wie der Weißburgunder. Außerdem enthält er weniger Säure. Er eignet sich vor allem zum trockenen Ausbau und als Verschnittpartner von Weissburgunder oder Chardonnay.
Ansprüche an den Weinberg: Sie entsprechen den Ansprüchen des Weißburgunders, können also als mittel bis hoch bezeichnet werden. Er braucht tiefgründige, gut durchlüftete Böden mit guter Wasserführung. Achtung, die Sorte ist anfällig gegen Maifröste.
Bacchus
Herkunft: Bacchus ist eine Züchtung von Peter Morio und Bernhard Husfeld vom Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof, Siebeldinggen/Pfalz.
Kreuzung: (Silvaner x Riesling) x Müller-Thurgau (1933)
Merkmale: Triebspitze dicht weißwollig, kleine Blätter grün, Unterseite wollig, drei- bis fünflappig,
Eigenschaften: Der Ertrag ist hoch. Austrieb und Reife sind mittelfrüh. Bacchus ist mittel- bis starkwüchsig, die Holzreife ist gut. Die Chlorosefestigkeit ist gut. Von Beerenbotrytis wird die Sorte leicht befallen, besonders auf schweren, feuchten Böden in zu dichten, laubigen Beständen. Durch frühen Austrieb, eine höhere Maifrostempfindlichkeit.
Traube: Die Traube ist dichtbeerig , geschultert und mittelgroß. Die Beeren sind ebenfalls mittelgroß und oval bis rundlich. In der Reife sind sie hellgrün. Leichter Muskatgeschmack.
Wein: Der Wein ist blumig und fruchtig, mit leichtem Muskatton. Bacchus wirkt aromatisierend im Verschnitt mit neutralen Rebsorten wie Silvaner. Bacchus wird meistens für frische Qualitätsweine verwendet, seltener für Spätlesen und Auslesen.
Ansprüche an den Weinberg: Qualitätsfördernd sind tiefgründige, frische, gut nährstoffhaltige Böden. Kalte, zu stauender Nässe neigende Böden sollte man meiden. Bacchus benötigt einen hohen Wasserbedarf, auf trockenen Standorten gibt es Trockenschäden. Wuchskräftige Böden erfordern einen größeren Stockabstand (aufgrund Stiellähme & Beerenbotrytis).
Chardonnay
Herkunft: Das Ursprungsgebiet der Rebsorte Chardonnay liegt in Vorderasien. Sie kam mit der Ausbreitung der Weinkultur nach Frankreich und fand in Burgund eine neue Heimat. Dort sollen sich die Klöster um die weitere Ausbreitung verdient gemacht haben. Um 1850 wurde der Wert der Sorte erkannt.
Merkmale: Burgunder ähnlich, dunkleres Grün der Blätter, als beim Burgunder; glattere Blätter; Stielbucht ist ausgeprägter; weniger Blattnerven
Eigenschaften: meist geringerer Ertrag und höhere Mostgewichte; Reife mittelspät; durch dünne Beerenhaut größere Botrytisanfälligkeit; keine besondere Anfälligkeit für Peronospora, Roter Brenner, Oidium und Schwarzfleckenkrankheit
Traube: Klein- bis mittelgroß, kompakte Trauben. Beeren sind dünnhäutig und bei der Reife grüngelb bis goldgelb. Der Geschmack ist fruchtiger als Weißburgunder.
Wein: Typisch für den Chardonnay sind die Chablis-Weine mit der Frucht nicht ganz reifer Äpfel. In geringen Jahren sind die Weine dünn und grasig mit reißender Säure. Hochwertige Weine sind bestens geeignet für den Ausbau im Barrique. Frische, fruchtige Weine eignen sich sehr gut für die Sektbereitung.
Ansprüche an den Weinberg: Für einen typischen Chardonnay sind Rieslinglagen Voraussetzung. Tiefgründige, kalkhaltige Böden sind am besten geeignet. Auf einer stark wachsenden Unterlage, können auch etwas wuchsschwache Böden ausreichen.
Die verschiedenen Klone:
Mit den Klonen FR 150 und FR 155 Duft hat das Weinbauinstitut Freiburg zwei neue Chardonnay Klone auf den Weg gebracht.
Der Chardonnay Klon FR 155 Duft hat ein ausgeprägtes Aroma mit einem begrenzten Ertrag. Verleihen Sie Ihrem Chardonnay noch mehr Körper und Fülle, mit dem neuen Duftklon FR 155.
Neues gibt es auch aus Geisenheim mit dem aromatischen Klon 616 Gm. Dieser kleintraubige Klon ist durch eine weichere Säure, höhere Mostgewichte und einem niedrigeren Ertragsniveau gekennzeichnet. Aufgrund der kleineren Trauben und der frühen Reife kommt es zu einer besseren Aromaausprägung.
FR 150
FR 155 Duft
Gewürztraminer
Herkunft: Unbekannt, evtl. Südosteuropa oder aus mitteleuropäischen Wildreben entstanden. Im Mittelalter kam die Sorte in Südtirol (Tramin) vor. 1470 stellte Herzog Siegmund vier Fuder besten Traminerweines aus Südtirol der Kirche als Messwein zur Verfügung. Für Deutschland nennt ihn 1546 Hieronymus Bock und schon 1593 warnt Albertinus die Frauen zu viel des schweren Traminerweines zu genießen. Mit dem Riesling und einer reichtragenden Sorte wie Heunisch, Elbling, Gutedel und später Silvaner bildete er in den letzten Jahrhunderten den klassischen gemischten Satz.
Kreuzung: eigenständige Sorte, nach neueren Erkenntnissen von Regner, eine der ältesten
Sorten und Kreuzungspartner von vielen Rebsorten (z.B. Silvaner, Riesling,u.a.).
Merkmale: Triebspitze stark weiss-rot filzig behaart. Blatt klein, rundlich, oft breiter als lang, meist dreilappig.Geschmack saftig, süß mit leicht an Rosen erinnerndes Aroma.
Eigenschaften: Ampelographisch sind der Rote Traminer und der Gewürztraminer nicht unterscheidbar. Ersterer bringt mehr Ertrag und weniger Aroma. Die Reife ist mittelspät. Ertrag liegt selten über 50 hl/ha. Die Sorte benötigt eine lange Reife und für überzeugende Qualitäten mind. 90° Oechsle.
Traube: Geschlossene, kleine bis mittelgroße Traube, dichtbeerig gedrungen. Beeren klein, rund bis länglich, grau bis braunrot mit dicker Schale.
Wein: Die Traminerweine zeichnen sich durch eine würzige, an Heckenrosenduft erinnernde Art aus. Sie haben viel Spiel und, wenn sie mit 6-7 g/l Säure auf die Flasche kommen, auch Finesse.
Traminerweine mit 90 Grad Öchsle und mehr zeichnen sich darüber hinaus durch Fülle aus und gehören dann zu den besten Spitzengewächsen unter den Weißweinen. Bei hohem Alkoholgehalt wirken die Weine leicht branntig und sättigend.
Ansprüche an den Weinberg: Hohe Lagen- und Bodenansprüche, besonders windgeschützt, wegen Verrieselungsanfälligkeit. Bevorzugt werden tiefgründige, leicht erwärmbare, fruchtbare und wuchskräftige Böden. Die Sorte ist sehr chloroseanfällig.
Die verschiedenen Klone:
Der Gewürztraminer Klon FR 46-106 (siehe Bild) der vom Weinbauinstitut neu gefasst und Virusgetestet wurde, haben wir in einer neuen Vermehrungsanlage aufgebaut. Den alten Traminer (Clevner) FR 46-107 haben wir wieder in unser Sortiment aufgenommen.
Goldmuskateller
Herkunft: Die Weißweinsorte Moscato Giallo (Goldmuskateller) stammt aus Italien. Sie ist eine der zahlreichen Reben, die zur großen Familie der Muskateller zählen. Im Jahr 2017 wurde der Goldmuskateller vom Bundessortenamt in Deutschand zugelassen
Eigenschaften: Die Weissweinsorte hat einen sehr kräftigen Wuchs, ist anfällig gegen die Chlorose und Schwarzfleckenkrankheit. Der Goldmuskateller erweist sich im Vergleich zum Gelben Muskateller als etwas fäulnisfester, da die Traube lockerbeeriger und die Beerenhaut dickschaliger ist. Die Reife erfolgt spät und die Erträge sind in der Regel hoch.
Traube: Die Traube ist länglich und hat große, runde, goldgelbe Beeren. Der Geschmack der Trauben ist süß und erinnert an Muskat.
Wein: Der Goldmuskateller kann trocken oder mit Restsüße ausgebaut werden und ist auch für Schaumweine geeignet. Der Muskatduft ist dem des Gelben Muskatellers sehr ähnlich.
Ruländer (Grauburgunder)
Herkunft: Nachweislich 1375 unter Karl IV. von Frankreich nach Ungarn (Plattensee) gelangt. Von General Lazerus von Schwendi 1568 nach Kämpfen in Tokaj in das Elsass und den Kaiserstuhl gebracht (daher Tokayer, obwohl dort unbekannt). Davon unabhängig erkannte 1711 Johann Seeger Ruland im seit 1689 verwilderten Garten des Assessors Seuffert vom Reichskammergericht in Speyer den großen Anbauwert dieser Sorte. Zuerst als „Speirer“ später Ruländer bezeichnet, gehörte er nach wenigen Jahren zu den vom Landesherrn gewünschten Qualitätssorten.
Kreuzung: Mutation des Spätburgunders
Merkmale: Triebspitze offen, stark wollig, weißlich-hellgrün. Blatt mittelgroß, kaum gebuchtet, dunkelgrün, drei- bis fünflappig, Unterseite schwachwollig. Holz dünn, rotbraun.
Eigenschaften: Aufrechter Wuchs und geringe Anfälligkeit gegen Krankheiten und Frost, allerdings Gefahr durch Botrytis wegen dichtem Beerenstand. Bei günstigem Wetter sehr hohe Reifegrade möglich. Für ansprechende Weine sind gute Lagen notwendig, damit wenigstens 80° Oechsle erreicht werden.
Traube: Trauben je nach Reife grau- bis blaurot, mittelgroß, walzenförmig bis geschultert, sehr dichtbeerig. Beeren rund bis länglich, gedrückt, dünnhäutig. Geschmack saftig, würzig, wenig als Esstraube geeignet.
Wein: Unterschiedlichste Weine, die bei sehr früher Lese leicht und spritzig (Pinot grigio, Kabinett), bei großer Reife schwer, ölig mit sortentypischem Holzton (Grauer Burgunder) oder edelsüße Dessertweine (Auslese und höher, Ruländertyp) sein können. Er hat ein sortentypisches, volles Bukett. Die Weine sind nur dann ansprechend, wenn sie einen hohen Extrakt haben. Wenn in trockenen Jahren die Säure gering ist, können die Weine auch einmal etwas zu plump wirken.
Ansprüche an den Weinberg: Der Graue Burgunder liebt einen tiefgründigen, kräftigen Boden und gut durchlüftete Lagen bei gleichzeitig guter Wasserversorgung. Auszuschließen sind flachgründigen Felsböden sowie Kies- und Sandböden.
Die verschiedenen Klone:
FR 2001-2004: Diese Klone sind gekennzeichnet durch mittelgroße, mischbeerige Trauben. Der Ertrag beträgt ca. 90-120 kg/Ar. Der Klon FR 2003 ist am stärksten gefragt.
FR 2007 und Gm 27: Diese Klone sind bekannt für ihre kleinen, mischbeerigen und lockeren Trauben. Der Ertrag ist deutlich niedriger mit durchschnittlich 70-90 kg/Ar. Jedoch ist dadurch die Mostgewichtsleistung hoch.
SMA 514, 505 und Gm 1-31, 1-32: Diese Klone bringen große Trauben mit gleich großen Beeren. Die Trauben haben eine lockere Struktur, dadurch sind die Klone sehr botrytis- und fäulnisfest. Der Ertrag ist durchaus hoch mit 80-110 kg/Ar.
Gutedel
Herkunft: Der Gutedel ist eine alte Rebsorte. Eine Angabe über die Herkunft ist mangels entsprechender Dokumente fast nur auf Vermutungen angewiesen. Die jahrtausendelange Verbreitung der Rebsorte durch zahlreiche Völker, Ägypter, Phönizier, Griechen und Römer, aber auch Kreuzritter, auf verschiedenen Wegen über und um das zentrale Mittelmeer hat reichliche Möglichkeiten zur Verbreitung von Rebsorten geboten.
Kreuzung: nicht bekannt
Merkmale: Triebspitze auffallend rötlich; Blatt mittelgroß, hellgrün mit rot gefärbten Adern; tief fünflappig
Eigenschaften: Geschmack saftig, bis knackig süß. Spätfrostgefährdet, da Beiaugen wenig fruchtbar. Empfindlich gegen Peronospora und Stiellähme, aber wenig gegen Beeren-Botrytis. Reife mittelfrüh.
Traube: Traube ist groß, länglich auch leicht geschultert. Beeren groß, rund, grüngelb, Sonnenseite bräunlich, Schale dünn aber fest. Haltbare, Schmackhafte Traube
Wein: Sie sind leicht, süffig, mild und sehr bekömmlich. Es sind ausgezeichnete Kneipweine und passen je nach ihrer Ausbauart zu vielen Speisen. Sie schmecken jung getrunken am besten.
Ansprüche an den Weinberg: Der Gutedel verlangt eine windgeschützte, mittelgute Lage, weil die Blüte etwas kälteempfindlich ist. Der Boden sollte fruchtbar, tiefgründig, und nicht zu trocken sein. Auch Kalkböden sagen ihm zu.
Roter Gutedel
Dem weißen Gutedel sehr nahe stehend, nur mit roten Trauben, späterem Austrieb und größerer Botrytis-Neigung der Beeren. Er wird hauptsächlich im Markgräflerland angebaut.
Müller-Thurgau
Herkunft: 1882 von Prof. Herrmann Müller aus dem Thurgau (Schweiz) an der damals königlichen Lehranstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau in Geisenheim gezüchtet. 1891 ging Müller zur Eidgenössischen Versuchs- und Lehranstalt nach Wädenswil in der Schweiz. 150 Sämlinge dieser Kreuzung wurden als Stecklinge am Zürichsee weiter kultiviert und der Sämling Nr. 68 als wertvollster 1897 vermehrt. 1913 erste Rückführung von 100 Reben nach Deutschland durch Dern und Benennung der Sorte als „Müller-Thurgau-Rebe“. Bis 1930 Versuchsanlagen in allen deutschen Weinbaugebieten. 1938 in Alzey im Rahmen einer Tagung erste Berichte über die Versuchsergebnisse. Ab 1945 zunehmend im planmäßigen Wiederaufbau und im Zuge der Umstellung auf Pfropfreben gepflanzt. Nie waren die Meinungen der Fachleute über den Anbauwert einer Sorte so gegensätzlich. Die Sorte hat sich in mittleren und geringen Lagen behauptet und belegte seit den 70 er Jahren bis 1996 den ersten Platz im deutschen Rebsortenspiegel.
Kreuzung: Riesling x königliche Mädchentraube (früher als Kreuzung Riesling x Silvaner bzw. Gutedel bezeichnet)
Merkmale: Triebspitze hellgrün. Blatt mittelgroß, fünf- bis siebenlappig, tief gebuchtet, stark gewellt, Rand gesägt
Eigenschaften: Reife früh bis mittelfrüh. Starkwüchsig. Holzausreife mittel, dadurch häufig schon bei -18° C Frostschäden. Hohe Anfälligkeit gegen Peronospora, Schwarzfleckenkrankheit, Roter Brenner, Esca und Botrytis. Große Blütefestigkeit und nach Maifrösten durch fruchtbare Beiaugen meist nur geringer Ertragsausfall
Traube: Trauben mittel bis groß, locker- bis dichtbeerig, konisch, oft geschultert. Beere mittelgroß, oval, gelblichgrün, leicht beduftet; Beerenfleisch saftig mit deutlichem Muskatbukett.
Wein: Vorwiegend saftig-leichte, bzw. duftig-elegante Qualitätsweine mit angenehmen Muskatton und milder Säure. Je nach Standort mehr oder weniger blumig. In sehr warmen Jahren z.T. mit zu geringer Säure, mit breitem und wuchtigen Ausdruck.
Ansprüche an den Weinberg: Müller-Thurgau bevorzugt tiefgründige, frische, nicht zu trockene Böden. Schwere Böden, die zur Verdichtung neigen sind ungeeignet. Sonst relativ geringe Ansprüche an den Standort, empfindlich gegen Trockenheit.
Die verschiedenen Klone:
Der Standartklon FR 3 ist alt-bewährt mit guten Erträgen und hohen Mostgewichten.
Doch wir haben auch neue Klone im Angebot:
Die Müller-Thurgau-Klone Gm 68-10 und Gm 68-13 sind dickschalig. Sie besitzen eine festere Beerenschale und sind somit weniger anfällig für Botrytis. Die Mostsäure ist vergleichbar mit den traditionellen Klonen. Mit diesen Klonen können sortentypische, feinduftige, frische und muskartartige Weine erzeugt werden.
Der Klon Gm 68-16 wird als verbesserter Qualitätsklon und Aromatyp betitelt. Seine Traubenreife startet deutlich früher im Vergleich zu den anderen Klonen. Er bringt kleine Trauben mit einem hohen Anteil kleinerer Beeren und neigt somit zu deutlich niedrigeren Erträgen und höheren Mostgewichten. Das Botrytisrisko ist vergleichbar mit den anderen Klonen.
Gelber Muskateller
Herkunft: Der Muskateller ist eine der ältesten Kulturreben, weshalb es eine große Anzahl von Variationen gibt. Vermutlich liegt der Ursprung der Rebsorte in Kleinasien. Phönizische und griechische Kolonisten verbreiteten den Muskateller im östlichen Mittelmeergebiet. Später schätzten die Römer den griechischen "passum" als besonders edlen Wein.
Kreuzungen: Ca. 200 Spielarten des Muskatellers sind bekannt (am bekanntesten ist der Muscat of Alexandria (ca. 100.000 ha weltweit), der hauptsächlich zu Tafeltrauben und zur Süßweinproduktion Verwendung findet. Der gelbe oder der rote Muskateller wird hauptsächlich als Spezialität in Deutschland und Österreich angebaut.
Merkmale: Triebspitze braun-rot, kahl. Blatt mittelgroß, Blattrand lang, spitz. Lange Ranken.
Eigenschaften: Als Tafeltrauben gut geeignet. Starker Wuchs, später Austrieb, mittelmäßiger Ertrag, Reife mittelspät bis spät. Dünnhäutigen Beeren platzen bei Nässe schnell auf, geht rasch in Fäulnis über.
Traube: Trauben sind groß, kaum geschultert, walzenförmig, knackig, saftig, kompakt, mitteldichtbeerig; Beeren grüngelb, dünnhäutig, an der Sonne bräunlich, mittelgroß, etwas länglich mit starkem Muskatbukett.
Wein: Aus dem Gelben Muskateller können Weißweine mit würzigen Aromen und dem typischen intensiven Muskatton vinifiziert werden. Die Weine können sowohl trocken als auch süß ausgebaut werden. Bei hoher Reife der Beeren, bei der diese einen hohen Zuckergehalt aufweisen, eignet sich die Sorte auch ausgezeichnet für die Erzeugung von Süßweinen.
Ansprüche an den Weinberg: Die Sorte benötigt wegen der späten Reife eine gute Lage. Ansprüche liegen bei Riesling. Bei windoffenen Lagen kann es zu Verrieselungen der Blüte kommen. Ansprüche können als mittel bezeichnet werden. Der Muskateller gedeiht auch noch in gut steinigen oder sandigen Böden, wenn diese tiefgründig und nicht zu trocken sind. Schwere Kalkböden sind ungeeignet.
Die verschiedenen Klone:
FR 90 FR 94
Muskat Ottonel
Herkunft: Muskat Ottonel ist eine Weißweinsorte und kommt aus Frankreich. Jean-Pierre Vibert aus Angers selektierte die Sorte im Jahr 1839 aus einem gefundenen Sämling und wurde ab dem Jahr 1852 vom in Angers ansässigen Jean Moreau-Robert verbreitet.
Kreuzung: Gutedel × Ingram’s Muscat
Merkmale: Triebspitze offen, rotbraun, leicht wollig behaart. Blatt mittelgroß, drei- bis fünflappig, hellgrün. Holz gelb bis hellrotbraun.
Eigenschaften: Die Sorte ist anfällig gegen den Echten Mehltau, den Falschen Mehltau und die Grauschimmelfäule. Da der Muskat Ottonel zu starkem Verrieseln neigt, sind die Erträge stark schwankend und extrem unsicher. Austrieb spät.
Traube: Traube groß, lang, kaum geschultert, walzenförmig, mitteldichtbeerig. Beere rundlich bis leicht länglich, grüngelb, an der Sonnenseite bräunlich
Wein: Der Wein ist von grünlich-gelber Farbe und hat ein intensives, feines und würziges Muskatbukett. Er ist mild, meist niedrig in Alkoholgehalt und Extrakt. Der Muskat Ottonel kann in hohen Prädikatsstufen ausgeprägte, sehr feine Citrusaromen entwickeln.
Ansprüche an den Weinberg: Die Sorte bevorzugt fruchtbare, kräftige Böden mit guter Wasserversorgung, schwere bindige Kalkböden sind ungeeignet. Für Muskat Ottonel sind windgeschützte und sonnige Standorte am Besten geeignet.
Nobling
Herkunft: Der Nobling ist eine Weißweinsorte, die fast ausschließlich im Markgräflerland in Baden angebaut wird. Er ist eine Neuzüchtung von Johannes Zimmermann aus dem Jahr 1940 im staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg im Breisgau entstanden ist. 1971 erfolgte die Eintragung in die Sortenliste.
Kreuzung: Nobling ist eine Kreuzung von Gutedel x Silvaner.
Eigenschaften: Der Nobling braucht das warme Klima der Region Baden und hat eine relativ geringe Winterfrostfestigkeit. Kennzeichnend für die Rebe ist ihr sehr unregelmäßiger Austrieb im Frühjahr sowie die Neigung zu einer starken Rankenbildung. Die Sorte ist chloroseempfindlich und außer gegen Botrytis wenig krankheitsanfällig. Die Sorte ist starkwüchsig, mit vielen Geiztrieben und bringt hohe Traubenerträge bei mittleren Mostgewichten (höher als Silvaner).
Traube: Die Traube ist mittelgroße und dichtbeerige mit mittel bis großen, grünen Beeren.
Wein: Die Sorte ist trotz ihrer an sich hohen Qualität bis heute nicht besonders bekannt geworden. Sie wurde daher zunächst als qualitativ hochwertige Grundlage für Sekt verwendet, da sie bei hoher Säure im Wein zeitgleich hohe Mostgewichte erreichen kann. Die Verwendung für Sekt erfolgt aber durch den starken Rückgang der Anbaufläche inzwischen so gut wie nicht mehr. Nobling hat ein zartes, mirabell- bis pfirsichartiges Aroma.
Ansprüche an den Weinberg: Nobling hat mittlere bis hohe Lageansprüche.
Riesling
Herkunft: Nach den Eigenschaften und dem frühesten Vorkommen vermutlich aus den Wildreben am Oberrhein ausgelesen. Früheste Nennung für Wurzelreben 1435 in Rüsselsheim, 1464/65 Mosel, 1477 Elsaß, 1490 Weinberg in Worms. Nach 1500 ist der Riesling allgemein verbreitet. Herkunft des Namens evtl. von der Neigung zur Verrieselung.
Kreuzung: Heunisch × Vitis vinifera subsp. Sylvestris x Traminer
Merkmale: Triebspitze gelb-grün, weißfilzig, rötlich behaart. Blatt mittelgroß, fünflappig, Unterseite wollig behaart. Blattrand stumpf gezähnt.
Eigenschaften: Späte reife. Problemloser, kräftiger aufrechter Wuchs, sehr gute Holzreife, beste Winterfrostfestigkeit, recht trockentolerant, robuster Gesundheitsstatus. Relativ hohe Empfindlichkeit für Esca. Keine große Krankheitsanfälligkeit, tendiert aber zu erhöhtem Roten Brenner- und Stielkrankheitenbefall. Der Anbau ist eher problemlos. Die Sorte ist für fast alle Anbau und Erziehungsmethoden geeignet.
Traube: Traube klein bis mittelgroß, geschultert, dichtbeerig, Beere klein bis mittelgroß, rund, grüngelb, schwarz punktiert, Sonnenseite gelbbraun. Geschmack saftig, fruchtig und säuerlich, bei Vollreife würzig süß.
Wein: Rassig, lebendig, frisch, elegant, vornehm, adlig, von fruchtiger Säure gekennzeichnet. Alle Qualitätsstufen von einfachem Kneipwein, bis zur Trockenbeerenauslese möglich. Die Farbe des Weins kann von Blassgelb mit Grünstich bis Goldgelb reichen. Erst nach längerem Weinausbau wird die volle Reife des Weines erreicht. Jungweine sind meist noch säurebetont und unharmonisch im Geschmack. Der Riesling bringt den Charakter, der jeweiligen Lage besonders gut zum Ausdruck. Aufgrund des relativ hohen Säuregehalts besitzen Rieslingweine eine gute Lagerfähigkeit
Ansprüche an den Weinberg: Benötigt beste Lagen, da er sehr spät reift. Jedoch für fast alle Böden und Erziehungsarten geeignet. Anbau eher problemlos!
Die verschiedenen Klone:
Die Klonenvielfalt bei der Sorte Riesling ist groß. Wir setzen auf den Qualitätsklon Riesling Gm 198-10, der ist etwas lockerer in der Traube und minimiert das Botrytisrisiko. Gekennzeichnet ist er durch ein moderates Ertragsniveau. Mit diesem Klon lassen sich Weine von bester Qualität mit einer feinen Säurestruktur erzeugen.
Ein weiterer Standartklon ist der Klon 239-17 Gm. Sein Ertragsniveau liegt leicht unter dem Durchschnitt. Dieser Klon besitzt ein hohes Qualitätspotenzial. Die Weine sind durch eine prägnante Säurestruktur gekennzeichnet.
Zwei weitere Standartklone sind die Klone FR 52 und DN 500.
Geseinheim listet neue Rieslingklone, die sogenannte 300er-Gruppe. Besoners auffällig sind dabei die Klone 355 Gm und 336 Gm:
Der Rieslingklon 355 Gm hat ein deutlich geringeres Ertragsniveau und liegt somit deutlich unter allen anderen Rieslingklonen. Die Trauben sind klein, aber weisen eine etwas lockere Traubenstruktur auf, wodurch die Botrytisanfälligkeit deutlich reduziert ist. Dieser Klon ist besonders gut geeignet um hochwertige Rieslingweine zu produzieren, ohne eine Ertragsregulierung durchführen zu müssen.
Beim Rieslingklon 336 Gm liegen das Ertragsniveau, die Säurewerte und die Botrytisfestigkeit im Vergleich zu den anderen 300er-Klonen eher im mittleren Bereich. Dieser Klon erreicht im Schnitt das dritthöchste Mostgewicht aller Rieslingklone. Der Klon ist auch besonders auffällig durch sein feinfruchtiges Aroma. Die Weine erinnern je nach Jahrgang an exotische Früchte wie Mango oder Maracuja.
Scheurebe
Herkunft: Die Weißweinsorte wurde von Georg Scheu 1916 an der Landesanstalt für Rebenzüchtung in Alzey/Rheinhessen gekreuzt.
Kreuzung: Silvaner x Riesling
Merkmale: Triebspitze fast kahl, rötlich. Blatt mittelgroß, fünflappig. Laub dunkelgrün (ähnlich Kerner). Holz hellbraun mit grauen Anflug.
Eigenschaften: Starkwüchsig, kalkverträglich, für gute Silvaner und Rieslinglagen, dort hochreife, würzige Weine bis Dessertweine. Bei Unreife Bukett an Schwarze Johannisbeeren erinnernd. Vorteilhaft sind ihre gute Chlorosefestigkeit und ihr frostfestes Laub. Sie gehört nicht zu den botrytisempfindlichen Sorten. Ihr Wein ist von hoher Qualität und auch gut zur Gewinnung von Auslesen geeignet.
Traube: Traube mittelgroß, dichtbeerig, gedrungen. Beere mittelgroß, rund, gelbgrün. Geschmack saftig, mit fruchtigem Sortenaroma.
Wein: Der Wein gilt als hochfein mit verstärktem Rieslingbukett, das leicht muskatartig ist. Eine rieslingartige Säure ergibt einen harmonischen, duftigen, körperreichen Wein. Es können höchste Spitzenweine gewonnen werden. Reife Weine haben eine rassige Säure und ein volles Bukett mit einem typischen Ton, der an schwarze Johannisbeeren erinnert. Weine der Scheurebe halten sich auf der Flasche lange frisch, sind langlebig.
Ansprüche an den Weinberg: Die Scheurebe benötigt einen gute Lage, also Silvanerlage. Echte Qualitätsweine werden nur dann gewonnen, wenn in besseren Lagen gepflanzt wird. Ansprüche an den Boden sind gering. Aufgrund der guten Wuchskraft gedeiht sie auch in steinigen, trockenen Böden.
Sauvignon Blanc
Herkunft: Nach alten Urkunden ist die Sauvignon Blanc in den Weinbergen Frankreichs schon früher nachweisbar und zwar ab 280 n. Chr, als der röm. Kaiser Probus das Rebpflanzverbot aufhob und sie im Loiretal angepflanzt wurde und sich weiter verbreitete. Somit dürfte die Sorte ihren Ursprung in der im Bordaux-Gebiet haben.
Merkmale: Triebspitze weißwollig. Blatt klein, hellgrün, breiter als lang, stark gewellt und wenig gebuchtet. Blattunterseite wollig.
Eigenschaften: Der Austrieb der Sorte erfolgt etwas verzögert. Die Sorte ist verrieselungsanfällig und bevorzugt magere, trockene Böden, sehr starkwüchsig. Sie ist sehr anfällig für Oidium und Schwarzfleckenkrankheit. Die Säure ist z.T. sehr grasig und unreif ausgeprägt. Frühreife Klone sind zu bevorzugen. Beste Ausreifebedingungen (beste Lagen) und Ertragsregulierung (max. 50 hl/ha) sind erforderlich.
Traube: Die Trauben sind klein bis mittel und kompakt. Die Reife ist je nach Klon mittel-spät bis spät. Die Reifezeit liegt später als Silvaner. Beeren sind klein, rund, dickschalig und färben sich goldgelb zur Vollreife.
Wein: Die Weine der Sorte sind meist blassgelb, mit pflanzlichen, grün-unreifen Noten. Zitrus-, Stachelbeer-, Paprika- und Spargelnoten werden angemerkt. Eine Holzfasslagerung kann den fruchtigen Charakter verstärken oder abrunden. Die Weine sind bei geringem Ertrag (45 hl/ha) würzig, mit z.T. einem ausgeprägten Feuersteingeschmack.
Ansprüche an den Weinberg: Ansprüche an die Lage sind hoch, gedeiht nur in warmen Lagen zur vollen Reife. Sauvignon Blanc sagen mehr magere als schwere Böden zu, am besten gedeiht sie aber auf tiefgründigen, guten Böden. Die Wüchsigkeit kann mit der richtigen Unterlagenwahl angepasst werden.
Weißer Burgunder
Herkunft: Als Heimat der Pinotsorten wird das Gebiet zwischen Genfer See (Schweiz) und dem Rhônetal (Frankreich) vermutet. Der Orden der Zisterzienser brachte den Pinot blanc im Mittelalter in den Rheingau, von hier verbreitete sie sich dann in ganz Europa. In Frankreich ist die Sorte im Jahre 1895 im Burgund beschrieben worden, von deutschen Ampelografen jedoch bereits im frühen 19. Jahrhundert.
Kreuzung: Der Pinot blanc entstand durch eine Mutation aus dem Pinot Gris (Ruländer), den es möglicherweise seit 2.000 Jahren gibt. Im Schweizer Kanton Wallis wird auch der Pinot blanc als traditionelle Rebsorte betrachtet.
Merkmale: Die Triebspitze ist offen. Sie ist stark weißlich hellgrün behaart. Die mittelgroßen dunkelgrünen Blätter sind meist ganz oder schwach dreilappig. Stielbucht ist V-förmig offen und die Stielbuchtader ist belappt. Das Blatt ist stumpf gezähnt. Die Zähne sind im Vergleich der Rebsorten mittelgroß. Die Blattoberfläche ist blasig derb.
Eigenschaften: Die Sorte liefert in guten Lagen und bei guter Reife Weine mit hoher Qualität mit guter Haltbarkeit. Der Austrieb ist spät, der Wuchs mittelstark und der Ertrag ist gut. Es besteht keine große Anfälligkeit gegenüber Peronospora, Roten Brenner, Oidium und Schwarzfleckenkrankheit. Weißer Burgunder ist teilweise anfällig für Chlorose und Botrytis und wird verstärkt vom Traubenwickler befallen.
Traube: Traube mittelgroß, nicht geschultert, dichtbeerig, walzenförmig. Beeren länglich bis rund, dünnhäutig, grüngelb.
Wein: Der Wein ist sehr gehaltvoll mit pikanter, an Äpfel erinnernder Säure und hat einen ausgeprägtem Sortencharakter, ist aber im Gesamteindruck eher neutral. Der Wein baut sich langsam aus und erreicht seine höchste Qualität als Altwein. Wegen des hohen Zuckergehaltes ihrer Trauben wird die Sorte häufig auch für die Herstellung von Prädikatsweinen verwendet.
Ansprüche an den Weinberg: Im Weingarten gibt es beim Anbau von Weißem Burgunder wenig Probleme. Die eigentliche Qualität der Sorte muss aber über 80 Oechsle liegen, es kommen also nur gute und warme Lagen in Frage. Der Weiße Burgunder ist nicht für zu leichte und trockene Böden geeignet. Außerdem scheiden arme Sand- und Gesteinsböden aus, da der Wein seine Qualität auch vom Extrakt erhält.
Die verschiedenen Klone:
Der Klon N 81 ist etwas lockerer als die anderen Klone und ist somit weniger botrytisanfällig. Er zeigt im Herbst eine gleichmäßige Reife.
Der Klon 1 Gm ist aufgrund seiner lockeren Traubenstruktur deutlich botrytis- und fäulnisfester als die kompakten Klone. Er zeigt eine gute Mostgewichtsleistung bei einem gleichzeitig sehr guten Ertragsniveau.
Neues gibt es aus der Klonenzüchtung des Weinbauinstitut Freiburg mit den Klonen FR 2101 und FR 2102. Diese sind lockerbeerig, weniger geschultert und bringen qualiativ hochwertige Weine. Die Standartklone FR 70 und FR 74 sind deren Vorgänger aus Freiburg.
N 81
FR 2101
Rieslaner
Herkunft: Ökonomierat Dr. August Ziegler (1885-1937) kreuzte die Sorte 1921 an der Bayerischen Landesanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Würzburg aus Silvaner x Riesling. Der Name wurde von den Eltern abgeleitet.
Kreuzung: Silvaner x Riesling
Merkmale: Triebspitze schwach behaart, braun-rot bronziert. Blatt mittelgroß, rundlich, drei bis fünflappig, Rand stumpf gezähnt.
Eigenschaften: Die neuen Klone sind relativ blütestabil. Rieslaner hat eine späte Reife, wie der Riesling. Hat hohe Säuregehalte, neigt zur Verrieselung. In guten Lagen besitz sie eine gute Winterfrostfestigkeit. Außerdem resistent gegen Peronospora und Oidium, aber Neigung zu Stiellähme.
Traube: Traube mittelgroß, leicht geschultert, dichtbeerig, Beeren klein bis mittelgroß, rund, gelbgrün. Geschmack saftig neutral bis säuerlich.
Wein: Bei guter Reife mit Spitzenweinen des Rieslings vergleichbar, meist jedoch gehaltvoller. Die Frucht erinnert im Geruch und Geschmack manchmal an Zitrusfrüchte, bei höherer Qualität häufig an Maracuja, bei vollständig ausgereiftem bis überreifem Lesegut an Pfirsich, Mango bis hin zur Kaktusfrucht und Kiwano.
Ansprüche an den Weinberg: Die Ansprüche an die Lage sind hoch, aber etwas geringer wie die des Rieslings. Die Ansprüche an den Boden sind mittel bis gering, verträgt aber auch Kalkböden.
Silvaner (Grüner)
Herkunft: Historisch belegt ist das Jahr 1659 als erste Silvanerreben in Castell gepflanzt wurden und ebenso 1665, in dem Abt Alberich Degen von der Zisterzienserabtei Ebrach die Sorte in Würzburg anpflanzen ließ. In der Pfalz wurde sie Österreicher oder Frankenriesling genannt. Als ertragssichere Sorte war sie 1950 die wichtigste Rebsorte in Deutschland.
Kreuzung: Nach Genanalysen aus der natürlichen Kombination von Traminer x Österreichisch Weiß entstanden.
Merkmale: Triebspitze hellgrün, leicht wollig behaart. Blätter mittelgroß, abgerundet, dreilappig, schwach gezähnt.
Eigenschaften: Ist ertragstreu. Etwas dichtlaubig, späte Reife, etwas oidiumanfällig, erreicht häufiger schlechte Holzausreife, mittlere Winterfrosthärte und ist chloroseempfindlich!
Traube: Trauben mittelgroß, walzenförmig, kompakt, dichtbeerig, Beeren gelb-grün, feste Beerenhaut, saftig, fruchtig süß, wohlschmeckend.
Wein: Die Weine des Silvaners sind geschmacksneutral und mit keinem sortentypischen Bukett ausgestattet. Er hat eine Blume von vielen, aber zarten Nuancen. Von Muschelkalk und Keuperböden können bei ausreichender Feuchtigkeit fruchtige Silvanerweine gewonnen werden.
Ansprüche an den Weinberg: Ansprüche an die Lage sind weniger hoch, als die des Rieslings. In späte Lagen sollte man den Silvaner aber nicht pflanzen, da seine Weine bei niedrigem Mostgewicht weniger ansprechend sind. Die Ansprüche an den Boden sind höher als die des Rieslings, man kann sie auch als mittel bezeichnen. Für trockene Hanglagen mit flachgründigen Böden ist er nicht geeignet, durch die richtige Wahl der Unterlage kann aber manches ausgeglichen werden.