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Grauer Burgunder (Ruländer)

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Herkunft: Vermutlich wurde die Sorte als Mutation des Pinot Noir im Burgund ausgelesen. Von dort aus gelangte sie unter Karl IV. an den Plattensee nach Ungarn. Durch General Lazarus von Schwendi kam sie im Jahr 1586 aus dem Tokaj (Ungarn) ins Elsass und an den Kaiserstuhl. Der Name Ruländer geht auf Johann Seeger Ruland zurück, der die Sorte im Jahr 1711 in einem verwilderten Garten in Speyer entdeckte und daraufhin unter dem Namen Ruländer (bzw. Speyrer) verbreitete. 

Eigenschaften: Die Blätter sind fünfeckig mit keilförmigem Mittellappen und meist wenig gebuchtet. Der Austriebs- und Reifezeitpunkt ist mittel bis spät. Die Verrieselungsneigung ist gering und die Winterfrostfestigkeit gut. Der halbaufrechte Wuchs begünstigt die Geiztrieb- und Geiztraubenbildung. Um hohe Qualitäten zu erreichen, sind ertragsreduzierende Maßnahmen und entsprechende Laubarbeiten unabdingbar. Der Ruländer ist mutationsfreudig, wodurch vereinzelt weiße oder blaue Beeren aber auch komplett gefärbte Trauben in den Anlagen erscheinen können. Durch die kompakten Trauben ist die Sorte anfällig für Botrytis. Bei feuchtwarmer Herbstwitterung ist die Gefahr eines Befalls mit Essigfäule groß. Bei günstigem Wetter sind sehr hohe Reifegrade möglich. 

Traube: Die Trauben sind mittelgroß, walzenförmig bis geschultert, sehr dichtbeerig und je nach Reifegrad grau bis rotbraun gefärbt. Die Beeren sind rund bis länglich, gedrückt und dünnhäutig.

Wein: Beim Wein ist ein großes Spektrum von leicht spritzig bis voluminös möglich. Traditionell wurde die Neigung zur Edelfäule genutzt, um hochkarätige edelsüße Auslesen, Beeren- und Trockenbeerenauslesen zu erzeugen. Neben dem eher voluminösen Weintyp, meist als Ruländer vermarktet, hat sich die Bezeichnung Grauer Burgunder für ein meist trockenfruchtiger Wein etabliert. Hier werden die Trauben in gesundem Zustand zur Gewinnung fruchtiger, schlanker und trockener Weine geerntet. Qualitative Vorraussetzungen sind ein guter Extrakt und ausreichende Säure. 

Standortansprüche: Der Graue Burgunder bevorzugt gut durchlüftete Lagen mit tiefgründigen, kräftigen Böden und gleichzeitig guter Wasserversorgung. Auszuschließen sind flachgründige Felsböden sowie Kies- und Sandböden. Für ansprechende Weine sind gute Lagen notwendig, damit mindestens 80° Oechsle erreicht werden.

Klone

  • Der Klon FR 49-207 war lange Zeit der Standardklon in Deutschland. Er bringt sichere Erträge und gute Mostgewichte. Jedoch sind die Trauben sehr kompakt, wodurch die Anfälligkeit für Fäulnis groß ist.

  • Die Klone 1-31, 1-32 und 1-33 Gm sind im Vergleich zu den traditionellen Klonen botrytis- und fäulnisfester. Der Erträge sind hoch mit 120 kg/Ar oder mehr. Diese Klone sind für den Ausbau von frischen, fruchtigen und schlanken Grauburgunderweinen geeignet, können aber auch bei später Lese gehaltvolle und kräftige Weine hervorbringen. 

  • Der Klon FR 2003 ist gekennzeichnet durch mittelgroße, mischbeerige Trauben mit mittelgroßem Ertrag.

  • Die Klone SMA 514 und 505 sind aufgrund ihrer starken Verrieselungsanfälligkeit etwas lockerbeeriger und bringen mittlere Erträge. Bei sehr guter Blüte sind die beiden Klone kompakt, bei schlechten Blütebedingungen kann es hier zu einem starken Ertragsabfall kommen.

  • Die Klone FR 2007 und 27 Gm sind bekannt für ihre kleinen, mischbeerigen und lockeren Trauben. Der Ertrag ist deutlich niedriger mit durchschnittlich 70-90 kg/Ar, dadurch ist die Mostgewichtsleistung hoch. Die beiden Klone sind für den Premiumbereich geeignet.
Grauer Burgunder 1-32 Gm
Grauer Burgunder FR 2003
Grauer Burgunder FR 2007
Grauer Burgunder FR 49-207
Grauer Burgunder Blatt

Rebangebot

Grauer Burgunder (Ruländer)

WeinsorteKlonUnterlageStammartAnmerkungen zur Wunschliste
Grauer Burgunder (Ruländer)FR 49-207ℹ︎
5 BB
125 AA
Börner
S04
Richter 110
Binova
1103 Paulsen
Fercal
Vinto
Libero
ℹ︎
Normalstamm
Hochstamm
Halbstamm
kompakte Trauben
Grauer Burgunder (Ruländer)1-31 Gmfäulnisfest, hoher Ertrag
Grauer Burgunder (Ruländer)1-32 Gmfäulnisfest, hoher Ertrag
Grauer Burgunder (Ruländer)1-33 Gmfäulnisfest, hoher Ertrag
Grauer Burgunder (Ruländer)FR 2003mischbeerig, mittlerer Ertrag
Grauer Burgunder (Ruländer)SMA 505 lockerbeerig, mittlerer Ertrag
Grauer Burgunder (Ruländer)SMA 514lockerbeerig, mittlerer Ertrag
Grauer Burgunder (Ruländer)27 Gmkleintraubig, mischbeerig, geringer Ertrag
Grauer Burgunder (Ruländer)FR 2007kleintraubig, mischbeerig, geringer Ertrag

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