Herkunft: Als Heimat der Pinotsorten wird das Gebiet zwischen Genfer See (Schweiz) und dem Rhônetal (Frankreich) vermutet. Lange Zeit wurde nicht zwischen dem Pinot blanc, dem Chardonnay und dem Auxerrois differenziert, da alle drei Sorten sehr ähnlich sind.

Kreuzung: Der Pinot blanc entstand vermutlich durch eine Mutation aus dem Pinot Noir, den es möglicherweise seit 2.000 Jahren gibt. 

Eigenschaften: Das Blatt ist mittelgroß, fünfeckig, drei- bis fünflappig und kaum tief gelappt .Die Weissweinsorte treibt spät aus, wächst mittelstark und reift mittel bis spät. Im Unterschied zum Chardonnay neigt der Weißburgunder aufgrund seiner dichteren Traubenstruktur eher zu einem erhöhten Botrytisbefall.

Traube: Die Traube dieser Rebsorte präsentiert sich in mittelgroßer Ausführung und zeichnet sich durch ihre dicht gedrängte Beerenstruktur aus. Die Trauben sind zylindrisch geformt und weisen häufig Schultern auf, begleitet von kleinen Beitrauben. Die Beeren selbst sind von rundlicher bis ovaler Form und haben eine dünnschalige, gelbgrüne Beerenhaut.

Wein: Der Weißburgunder zeigt sich als ein reichhaltiger Wein mit einer lebhaften Säure, die an Äpfel erinnert und einem ausgeprägten Sortencharakter. Trotzdem wirkt der Gesamteindruck eher neutral. Dieser Wein entwickelt sich langsam und erreicht seine höchste Qualität erst als ausgereifter Wein. Aufgrund des hohen Zuckergehalts der Trauben wird diese Sorte häufig zur Herstellung von Prädikatsweinen verwendet. Aufgrund seiner subtilen Eigenschaften wird Weißburgunder oft zum Verschnitt mit anderen Rebsorten genutzt. In südlicheren Anbaugebieten fehlt der Sorte oft die Säure, dort wurde sie daher vom Chardonnay verdrängt.

Standortansprüche: Die Sorte stellt hohe Boden- und Lageansprüche. Der Weiße Burgunder ist nicht für leichte, trockene Böden geeignet. In guten Lagen und bei ausreichender Reife erzeugt sie qualitativ hochwertige, langlebige Weine. Diese Sorte benötigt Böden mit guter Wasserspeicherfähigkeit und höherem Kalkgehalt, gleichzeitig sind mittelschwere Böden und warme Standorte für eine gute Weinqualität wichtig. Auf sandigen und felsigen Böden sind die Weine tendenziell weniger gehaltvoll. Feuchte, kalkarme Böden sollten vermieden werden, da sie einen untypischen Geschmack erzeugen können

Klone

• Der Klon FR 74 war lange Zeit der Standardklon mit guter Fruchtbarkeit und guten Erträgen.
  
  
• Die neuen Freiburger Klone FR 2101 und FR 2102 sind aufgelockert, weniger geschultert und bringen qualitativ hochwertige Weine hervor.
  
  
• Der Klon 1 Gm besitzt lockerbeerige, große Trauben, wodurch er deutlich botrytis- und fäulnisfester als die kompakten Klone ist. Er zeigt eine gute Mostgewichtsleistung bei einem sehr guten Ertragsniveau. 
  
  
• Der Standardklon N 81 wird als lockerbeerig und weniger botrytisanfällig beschrieben. 
  
  
• Die Südtiroler Standardklone Lb 16 und Lb 18 besitzen eine kompakte, geschulterte Traube. Sie bringen gute und konstante Erträge und sind geeignet für die Herstellung von Qualitätsweinen. Der Lb 16 brint auch hervorragende Sektgrundweine hervor und ist etwas wuchsstärker als Lb 18. Der Klon Lb 18 bringt etwas höhere Mostgewichte als Lb 16.