Herkunft: Die Herkunft vom Gewürztraminer, auch Roter Traminer gennant, ist unbekannt. Der Sortenname stammt von dem Ort Tramin in Südtirol, wo Weine seit dem 11. Jahrhundert unter diesem Namen dokumentiert sind. Im Anbaugebiet Baden ist auch die Bezeichnung Klevner bzw. Clevner zugelassen.

Kreuzung: Aufgrund molekularbiologischen Untersuchungen ist es wahrscheinlich, dass die Sorte von mitteleuropäischen Wildreben abstammt. 

Eigenschaften: Der Gewürztraminer hat einen mittleren bis starken Wuchs und reift mittel bis spät. Bei schlechtem Blühwetter besteht eine starke Verrieselungsneigung. Laubwandverdichtungen sollten aufgrund der dichten Traubenstruktur vermieden werden, um Fäulnis zu verhindern. Ertragsreguliereungen sind in manchen Jahren erforderlich. Die Sorte benötigt eine lange Reife und für überzeugende Qualitäten mindestens 90° Oechsle. Ampelographisch sind der Rote Traminer und der Gewürztraminer nicht unterscheidbar, jedoch unterscheiden sie sich in ihrer Aromatik. 

Traube: Die Traube ist klein bis mittelgroß, kurz gestielt und dichtbeerig gedrungen. Die Beeren sind klein, rund und rosa bis braunrot gefärbt mit dicker Beerenhaut. Der Geschmack ist intensiv mit an Rosen erinnernden Aromen.

Wein: Die Traminerweine zeichnen sich durch das stark an Rosenduft berinnernde Bukett aus, das einmal zart und filigran oder auch kräftig und wuchtig ausfallen kann. Je nach Boden und Ertrag sind die Weine eleganter oder schwerer, mit teilweise beachtlichem Alkoholgehalt ausgeprägt.

Standortansprüche: Die Sorte hat hohe Lagen- und Bodenansprüche. Die Lage sollte wegen der Verrieselungsanfälligkeit besonders windgeschützt und warm sein. Die Sorte wächst am besten auf tiefgründigen, leicht erwärmbaren, fruchtbaren und wuchskräftigen Böden. Außerdem ist der Traminer sehr chloroseanfällig.

Klone

Wir führen die Klone FR 46-106 als Gewürztraminer und FR 46-107 als Roten Traminer (Clevner) standardmäßig in unserem Sortenprogramm.

• Der FR 46-106 ist für seine sortentypischen Aromen mit geringeren Erträgen bekannt und wurde vom Weinbauinstitut Freiburg neu gefasst und virusgetestet.
  
  
• Der FR 46-107 bringt höhere Erträge, dafür aber weniger Aroma.