Herkunft: Cabernet Dorsa ist eine deutsche Rotweinsorte, die von Helmut Schleip und Bernd Hill gezüchtet wurde. Sie wurde 1971 von der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg vorgestellt. Sortenschutzinhaber ist das Land Baden-Württemberg. Der Sortenschutz wurde am 18.12.2003 erteilt.

Kreuzung: Cabernet Dorsa entstand aus einer Kreuzung der Sorten Blaufränkisch und Dornfelder. Die ursprüngliche Angabe der Züchter war eine Kreuzung von Dornfelder und Cabernet Sauvignon, diese konnte aber in der Zwischenzeit durch eine DNA-Analyse widerlegt werden.

Eigenschaften: Diese Sorte weist eine mittlere bis gute Holzreife und eine ausgezeichnete Winterfrostfestigkeit auf. Der Austriebszeitpunkt dieser Sorte ist früh und sie wächst stark und sehr aufrecht. Die Geiztriebbildung ist gering. Die Blütezeit liegt im mittleren Bereich und weist eine mittlere bis hohe Blühfestigkeit auf. Die Sorte reift mittelfrüh und die Traubengewichte sind mittel bis hoch. Die Trauben sind geschultert und die Stielfestigkeit ist gut. Sie zeigt eine hohe bis sehr hohe Mostgewichtsleistung bei einem mittleren bis niedrigen Säuregehalt. Cabernet Dorsa besitzt eine recht hohe Botrytisfestigkeit, jedoch eine erhöhte Anfälligkeit für Oidium, insbesondere in Junganlagen. Es ist ratsam, in Junganlagen eine konsequente vorbeugende Behandlung gegen Oidium durchzuführen. Hohe Erträge können die Weinqualität beeinträchtigen, daher ist eine Ausdünnung vorteilhaft. Bei Schrotkorngröße der Beeren ist eine kräftige Auslichtung der Traubenzone sinnvoll.

Traube: Die Traube ist lockerer, kleinbeeriger, hat eine etwas spätere Beerenreife und kleinere Beeren- und Traubengröße als der Dornfelder. Die Beere sind blauschwarz beduftet.

Wein: Die Weine sind intensiv in ihrer Farbe und können auch reich an Gerbstoffen sein. Sie präsentieren ein ansprechendes Spiel von Fruchtaromen, insbesondere Kirscharomen sind deutlich wahrnehmbar. Im Allgemeinen zeichnen sich diese Weine durch einen ausgeprägten Rotweincharakter, denn sie bieten eine ausgewogene Harmonie, viel Körper und eine lange Nachhaltigkeit.

Standortansprüche: Die neu gezüchtete Rotwein-Rebe gedeiht besonders gut auf mittelwüchsigen Standorten. Die Sorte hat mittlere Lageansprüche bei mittlerer Vegetationsdauer. Der Austriebszeitpunkt ist früh, somit sollten spätfrostgefährdete Lagen vermieden werden. Es handelt sich um eine relativ robuste Sorte mit großer Zukunftsperspektive. 

KLONE

Der Klon We 750 ist der bislang einzige Klon dieser neuen Rebsorte.