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Müller-Thurgau

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Herkunft: Die Sorte wurde 1882 von Prof. Herrmann Müller aus dem Thurgau (Schweiz) an der damals königlichen Lehranstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau in Geisenheim gezüchtet. Im Jahr 1891 ging Müller zur Eidgenössischen Versuchs- und Lehranstalt nach Wädenswil in der Schweiz. Er kultivierte 150 Sämlinge dieser Kreuzung weiter und selektionierte den wertvollsten, welchen er vermehrte. 1913 wurden die ersten 100 Müller-Thurgau-Reben nach Deutschland zurückgeführt. Ab 1945 wurden im Zuge der Umstellung auf Pfropfreben große Stückzahlen der Sorte gepflanzt. Die Sorte hat sich in mittleren und geringen Lagen behauptet und belegte von den 70er Jahren bis 1996 den ersten Platz im deutschen Rebsortenspiegel.

Kreuzung: Neuere Genanalysen haben festgestellt, dass die Sorte eine Kreuzung zwischen dem Weißen Riesling und Madeleine Royale ist. 

Eigenschaften: Die Blätter sind mittelgroß, tief gebuchtet, drei- bis fünflappig und stark gewellt. Die Sorte hat einen mittleren Austriebszeitpunkt und ist starkwüchsig. Müller-Thurgau hat eine gute Blühfestigkeit und hohen Blüteansatz, wodurch ertragsreduzierende Maßnahmen notwendig sein können. Die Sorte reift früh bis mittelfrüh und ist ertragsstabil mit Potential zu höchsten Erträgen. Die Anfälligkeit für Pilzkrankheiten ist hoch, wodurch eine gut durchlüftete Laubwand für gesundes Lesegut sehr wichtig ist. 

Traube: Die Trauben sind mittel bis groß und locker- bis dichtbeerig aufgebaut. Die Beeren sind mittelgroß, oval und gelblich-grün gefärbt. Außerdem sind sie leicht beduftet mit saftigem Beerenfleisch und deutlichem Muskatbukett.

Wein: Aus Müller-Thurgau entstehen vorwiegend saftig-leichte oder auch duftig-elegante Qualitätsweine mit angenehmen Muskatton und milder Säure. Je nach Standort sind diese mehr oder weniger blumig. Der Wein entwickelt sich früh und wird auch häufig als Verschnittparrtner verwendet.

Standortansprüche: Diese sind gering bis mittel, wodurch die Sorte auch in weniger anspruchsvollen Lagen ansprechende Qualitätsweine hervorbringt. Auf besseren Standorten bringt Müller-Thurgau auch qualitativ hochwertige Weine. Die Weissweinsorte benötigt tiefgründige Böden mit guter Wasserversorgung. 

Klone

  • Der Standardklon FR 3 ist weit verbreitet und bringt stabile Erträge mit guten Mostgewichten.
     
  • Die Klone Gm 68-10 und Gm 68-13 sind hartschalig. Durch die feste Beerenschale sind diese weniger anfällig für Botrytis. Die Mostsäure ist vergleichbar mit den traditionellen Klonen und der Ertrag ist minimal geringer, eine Ertragsreduzierung ist aber immer noch notwendig. Es enstehen sortentypische Müller-Thurgau-Weine.

  • Der aromabetonte Klon Gm 68-16 unterscheidet sich von den anderen Klonen durch die frühere Traubenreife deutlich. Er bringt kleinere Trauben mit einem hohen Anteil kleinerer Beeren, wodurch die Erträge niedriger und die Mostgewichte höher sind. Das Botrytisrisko ist vergleichbar mit den traditionellen Klonen. Der Wein hat aufgrund des höheren Schalenanteils ein stärker ausgeprägtes muskatartiges Aroma
Müller-Thurgau Gm 68-16
Müller-Thurgau Gm 68-16
Müller-Thurgau Gm 68-10
Müller-Thurgau FR 3
Müller-Thurgau FR 3
Müller-Thurgau Blatt

Rebangebot

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