Riesling
Herkunft: Nach den Eigenschaften und dem frühesten Vorkommen vermutlich aus den Wildreben am Oberrhein ausgelesen. Früheste Nennung für Wurzelreben 1435 in Rüsselsheim, 1464/65 Mosel, 1477 Elsaß, 1490 Weinberg in Worms. Nach 1500 ist der Riesling allgemein verbreitet. Herkunft des Namens evtl. von der Neigung zur Verrieselung.
Kreuzung: Heunisch × Vitis vinifera subsp. Sylvestris x Traminer
Merkmale: Triebspitze gelb-grün, weißfilzig, rötlich behaart. Blatt mittelgroß, fünflappig, Unterseite wollig behaart. Blattrand stumpf gezähnt.
Eigenschaften: Späte reife. Problemloser, kräftiger aufrechter Wuchs, sehr gute Holzreife, beste Winterfrostfestigkeit, recht trockentolerant, robuster Gesundheitsstatus. Relativ hohe Empfindlichkeit für Esca. Keine große Krankheitsanfälligkeit, tendiert aber zu erhöhtem Roten Brenner- und Stielkrankheitenbefall. Der Anbau ist eher problemlos. Die Sorte ist für fast alle Anbau und Erziehungsmethoden geeignet.
Traube: Traube klein bis mittelgroß, geschultert, dichtbeerig, Beere klein bis mittelgroß, rund, grüngelb, schwarz punktiert, Sonnenseite gelbbraun. Geschmack saftig, fruchtig und säuerlich, bei Vollreife würzig süß.
Wein: Rassig, lebendig, frisch, elegant, vornehm, adlig, von fruchtiger Säure gekennzeichnet. Alle Qualitätsstufen von einfachem Kneipwein, bis zur Trockenbeerenauslese möglich. Die Farbe des Weins kann von Blassgelb mit Grünstich bis Goldgelb reichen. Erst nach längerem Weinausbau wird die volle Reife des Weines erreicht. Jungweine sind meist noch säurebetont und unharmonisch im Geschmack. Der Riesling bringt den Charakter, der jeweiligen Lage besonders gut zum Ausdruck. Aufgrund des relativ hohen Säuregehalts besitzen Rieslingweine eine gute Lagerfähigkeit
Ansprüche an den Weinberg: Benötigt beste Lagen, da er sehr spät reift. Jedoch für fast alle Böden und Erziehungsarten geeignet. Anbau eher problemlos!
Die verschiedenen Klone:
Die Klonenvielfalt bei der Sorte Riesling ist groß. Wir setzen auf den Qualitätsklon Riesling Gm 198-10, der ist etwas lockerer in der Traube und minimiert das Botrytisrisiko. Gekennzeichnet ist er durch ein moderates Ertragsniveau. Mit diesem Klon lassen sich Weine von bester Qualität mit einer feinen Säurestruktur erzeugen.
Ein weiterer Standartklon ist der Klon 239-17 Gm. Sein Ertragsniveau liegt leicht unter dem Durchschnitt. Dieser Klon besitzt ein hohes Qualitätspotenzial. Die Weine sind durch eine prägnante Säurestruktur gekennzeichnet.
Zwei weitere Standartklone sind die Klone FR 52 und DN 500.
Geseinheim listet neue Rieslingklone, die sogenannte 300er-Gruppe. Besoners auffällig sind dabei die Klone 355 Gm und 336 Gm:
Der Rieslingklon 355 Gm hat ein deutlich geringeres Ertragsniveau und liegt somit deutlich unter allen anderen Rieslingklonen. Die Trauben sind klein, aber weisen eine etwas lockere Traubenstruktur auf, wodurch die Botrytisanfälligkeit deutlich reduziert ist. Dieser Klon ist besonders gut geeignet um hochwertige Rieslingweine zu produzieren, ohne eine Ertragsregulierung durchführen zu müssen.
Beim Rieslingklon 336 Gm liegen das Ertragsniveau, die Säurewerte und die Botrytisfestigkeit im Vergleich zu den anderen 300er-Klonen eher im mittleren Bereich. Dieser Klon erreicht im Schnitt das dritthöchste Mostgewicht aller Rieslingklone. Der Klon ist auch besonders auffällig durch sein feinfruchtiges Aroma. Die Weine erinnern je nach Jahrgang an exotische Früchte wie Mango oder Maracuja.