Merlot
Herkunft/Kreuzung: Die aus Frankreich stammende Sorte ist eine Kreuzung von der nahezu ausgestorbenen Rebsorte "Magdeleine Noire des Charentes" und "Cabernet Franc".
Eigenschaften: Vorteilhaft ist, dass sie geringe Ansprüche an den Boden stellt, eine geringe Oidium-Anfälligkeit, eine geringe Peronospora-Anfälligkeit des Laubes und eine geringe Botrytis-Anfälligkeit besitzt.
Nachteilig ist, dass sich durch den frühen Austrieb eine höhere Spätfrostgefährdung ergibt, und dass die Sorte sehr winterfrostempfindlich ist. Die Gescheine haben eine hohe Peronospora-Anfälligkeit. Durch die Blüteempfindlichkeit sind die Erträge unregelmäßig.
Merkmale: Die Triebspitze ist offen. Sie ist stark wollig behaart und rötlich gerändert. Die Jungblätter sind weißflammig überzogen und bereits fünflappig ausgeprägt. Die mittelgroßen bis großen Blätter sind fünflappig und mitteltief gebuchtet. Die Stielbucht ist U-förmig geöffnet. Das Blatt ist ungleichmäßig gezähnt.
Traube: Die walzenförmige Traube ist mittelgroß, manchmal geschultert oder verzweigt und lockerbeerig. Die rundlichen Beeren sind klein bis mittelgroß und von schwarzblauer Farbe. Die Beerenhaut ist dünnschalig.
Wein: Die Sorte ergibt fruchtige, mollige, körperreiche und vollmundige Weine, die nach wenigen Jahren der Lagerung genussreif sind. Dieser Tatsache ist ihre jetzige Popularität zu verdanken. In den Cuvées machen sich bereits geringe Anteile Merlot vorteilhaft bemerkbar. Die Weine werden früher zugänglich, möglicherweise jedoch unter Einbußen bei der Langzeit-Haltbarkeit.
Ansprüche an den Weinberg: Bevorzugt tiefgründige Böden mit guter Wasserversorgung. Auf warmen, frühen und gut versorgten Standorten kann mit einem frühen bis mittleren Reifefenster, sehr hohe Erträgen und hohen Alkoholgehalten gerechnet werden.