Übersicht der pilzwiderstandsfähigen Rotweinsorten (PIWI)
„Pilzwiderstandsfähige Rebsorten (PIWI)" werden mithilfe von natürlichen Zuchtmethoden gezüchtet. Dabei werden natürliche Pilzresistenzen aus amerikanischen Wildreben in die europäischen Edelreben eingekreuzt, wodurch deren Eigenschaften kombiniert werden. Durch gezielte Züchtung und Selektion entstehen dabei neue PIWI-Rebsorten, welche durch eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Pilzkrankheiten, aber auch durch eine hervorragende Weinqualität überzeugen.
Der größte Vorteil für den Winzer besteht darin, dass durch den Anbau von PIWI-Rebsorten die Pflanzenschutzbehandlungen deutlich reduziert werden (bis zu 70%). Somit werden Arbeitskosten und Kosten für Bekämpfungsmittel eingespart. Außerdem wird die Umwelt geschützt (weniger chemische Belastung, bessere CO²-Bilanz, Schonung der Nützlinge) und Bodenverdichtungen verringert . Pilzwiderstandsfähige Sorten machen sowohl im ökologischen Weinbau als auch im integrierten Weinbau großen Sinn.
Wir sind stets bemüht Ihnen die neusten und innovativsten PIWI-Sorten anzubieten.
Hier eine Übersicht der aktuell meistgefragtesten Roten PIWI:
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Baron -
Cabernet Cantor -
Cabernet Carbon -
Cabernet Cortis -
Cabernet Jura -
Cabertin -
FR 628-2005r -
Monarch -
Pinotin -
Pinot nova -
Prior -
Regent -
Satin Noir -
We-94-26-37
Baron
Link: Sorteninfoblatt WBI Freiburg
Herkunft: Baron ist eine 1983 neu gezüchtete pilzwiderstandsfähige Rotweinsorte aus dem Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg (WBI).
Kreuzung: Baron wurde am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg durch Norbert Becker aus den Sorten Cabernet Sauvignon (als Muttersorte) und Bronner (als Vatersorte) gekreuzt. Die Rebsorte Bronner wiederum ging aus den Elternsorten Merzling (als Muttersorte) und Gm 6494 (als Vaterpopulation) hervor.
Resistenzen:
Peronospora: sehr hoch
Oidium: hoch
Botrytis: hoch
Eigenschaften: Austrieb, Blüte und Reifungsbeginn erfolgen etwa zeitgleich zum Spätburgunder. Die Frostfestigkeit gilt als gut.
Merkmale: Die Blätter von Baron sind mittelgroß und kräftig glänzend grün, die in der Form der Stiel- und Blattbuchten sowie der Blattlappung dem Cabernet Sauvignon gleichen.
Traube: Die Traube ist länglich, walzenförmig, mit dem Burgunder vergleichbar, jedoch weniger geschultert, mit Beeren die den Spätburgunder-Standartklonen entsprechen.
Wein: Fruchtiger (Pinot)-Typ, farbintensive, fruchtig-bukettierte, gerbstoffreiche Rotweinsorte, geschmacklich im Bereich des Spätburgunders angesiedelt. Durch Fruchtaromen von Johannisbeere, über Himbeere, Kirsche Brombeere bis zur Waldbeere geprägt.
Ansprüche an den Weinberg: Die PIWI-Sorte Baron beansprucht gute Lagen mit ausreichender Reifedauer. Der Zuchtstamm hat fast die gleichen Standortansprüche wie der Blaue Spätburgunder.
Cabernet Cantor
Herkunft/Kreuzung: Cabernet Cantor ist eine 1989 gezüchtete pilzwiderstandsfähige Rotweinsorte. Cabernet Cantor wurde am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg aus den Sorten Seibel 7053 (auch Chancellor genannt), Merzling, Zarya Severa und Muskat-Ottonel gekreuzt.
Resistenzen:
Peronospora: sehr hoch
Oidium: hoch
Botrytis: hoch
Eigenschaften: Austrieb erfolgt einige Tage vor dem Spätburgunder. Der Reifezeitpunkt liegt ca. 1 Woche vor dem Spätburgunder. Die Sorte neigt kaum zu Verrieselung und Stiellähme und der Anteil der Rohfäule ist gering.
Traube: Die Trauben von Cabernet Cantor sind groß mit großen Beeren. Auffällig ist, dass die Traube sehr lockerbeerig ist, wordurch die PIWI-Sorte deutlich weniger für Botrytis anfällig ist.
Wein: Die Weine aus Cabernet Cantor sind würzig, mild und farbstoffreich. Sie verfügen über einen typischen Cabernet- bzw. Merlot-Charakter.
Cabernet Carbon
Herkunft: Cabernet Carbon ist eine 1983 gezüchtete pilzwiderstandsfähige Rotweinsorte. Cabernet Carbon wurde am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg gezüchtet.
Kreuzung: Cabernet Carbon wurde durch Norbert Becker aus den Sorten Cabernet Sauvignon (als Muttersorte) und Bronner (als Vatersorte) gekreuzt.
Resistenzen:
Peronospora: sehr hoch
Oidium: mittel
Eigenschaften: Austrieb, Blüte und Reifebeginn erfolgen etwa eine Woche später als beim Blauen Spätburgunder. Die Frostfestigkeit gilt als sehr gut und übertrifft die von Riesling deutlich.
Merkmale: Die Blätter sind mittelgroß, drei- bis fünflappig und kräftig grün.
Traube: Die Trauben sind länglich walzenförmig, wenig geschultert mit kleinen, runden während der Reife noch relativ locker stehenden Beeren.
Wein: Die Rotweine sind kräftig, farbstoff-, Tannine- und gerbstoffreich. Sie entsprechen dem romanischen Weinstil, wie er typischerweise vom Cabernet-Sauvignon geprägt ist: würzig, sehr extrakt- und phenolreich.
Ansprüche an den Weinberg: Standortansprüche liegen über denen des Blauen Spätburgunders. Pflanzung daher in sehr guten Lagen, mit langem Reifepotenzial im Herbst.
Cabernet Cortis
Herkunft/Kreuzung: Cabernet Cortis ist eine 1982 gezüchtete pilzwiderstandsfähige Rotweinsorte, die am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg durch Norbert Becker aus den Sorten Cabernet Sauvignon und Solaris gekreuzt wurde. Amtlich wird Cabernet Cortis mit dem Zuchtstamm FR 437-82r gekennzeichnet.
Resistenzen:
Peronospora: hoch
Oidium: hoch
Botrytis: hoch
Eigenschaften: Austrieb, Blüte und Reifebeginn von Cabernet Cortis erfolgen etwa eine Woche später als beim Blauen Spätburgunder. Die Frostfestigkeit gilt als sehr gut und übertrifft die von Riesling deutlich. Durch die sehr robuste Beerenhaut von Cabernet Cortis ist deren Fäulnisanteil gering.
Merkmale: Die Blätter sind mittelgroß, drei- bis fünflappig und kräftig grün.
Traube: Die Trauben sind länglich walzenförmig, wenig geschultert mit kleinen, runden während der Reife noch relativ locker stehenden Beeren.
Wein: Die Weine sind kräftig, farbstoffreich und haben deutliche Tannine. Sie verfügen über einen typischen Cabernet-Sauvignon-Charakter, mit in der Regel noch stärker ausgeprägtem Cassisduft und -geschmack
Ansprüche an den Weinberg: Pflanzung in guten Lagen, die die Standortansprüche des Blauen Spätburgunders nicht ganz erfüllen müssen.
Cabernet Jura
Herkunft/Kreuzung: Cabernet Jura wurde im Kanton Jura von dem Schweizer Rebenzücher Valentin Blattner gezüchtet. Sie ist eine Kreuzung zwischen Cabernet Sauvignon und Resistenzpartnern. 2006 wurde sie von Volker Freytag zum Sortenschutz angemeldet.
Merkmale: Die Triebspitze von Cabernet Jura ist mittelstark wollig behaart. Das Blatt ist fünfeckig mit drei Lappen und mit V-förmigem Profil. Die Blattunterseite ist schwach behaart.
Resistenzen:
Peronospora: sehr hoch
Oidium: sehr hoch
Botrytis: sehr hoch
Eigenschaften: Der Wuchs ist aufrecht und sehr stark. Sehr gute Frosthärte bei Winterfrösten. Der Reifezeitpunkt ist etwa eine Woche vor Merlot. Nachteilig ist die Stiellähmeanfälligkeit und die schlechte Mg-Aufnahme.
Traube: Die Traube ist walzenförmig und wenig geschultert. Die Beere ist rund, mittelgroß und von einer gleichmäßigen Wachsschicht überzogen. Die Beerenhaut ist elastisch und weist durch ihre dicke Wachschicht eine sehr gute Widerstandsfähigkeit gegen Botrytis auf.
Wein: Der Wein aus Cabernet Jura zeichnet sich durch eine dunkle und rubinrote Farbe aus. Er erinnert an einen fruchtigen Cabernet-Wein aus dem Süden. Der angenehme aromatische Geschmack verstärkt die Typizität der Rebsorte.
Ansprüche an den Weinberg: Durch den sehr starken Wuchs ist je nach Standort eine Ertragsregulierung notwendig. Ab circa 100° Oe sollte geerntet werden, da dann die Beeren einschrumpfen.
Cabertin
Kreuzung: Die Rebsorte Cabertin wurde 1991 von dem Schweizer Rebenzüchter Valentin Blattner gezüchtet. Sie ist eine Kreuzung aus Cabernet Sauvignon und Resistenzpartnern. Das Ziel war hier, einen internationalen Rotweintyp in den kühleren nördlichen Weinbauregionen zu ermöglichen.
Resistenzen:
Peronospora: hoch
Oidium: hoch
Botrytis: hoch
Eigenschaften: Der Reifezeitpunkt ist ca. 10-14 Tage vor Cabernet Sauvignon, Anfang bis Mitte Oktober. Der Wuchs ist aufrecht und sehr stark. Sehr gute Frosthärte bei Winterfrösten. Sein aufrechter Wuchs sorgt für eine gleichmäßige Belüftung und Besonnung in der Traubenzone, ohne dass intensive Entblätterungsmaßnahmen notwendig werden.
Traube: Die Traube ist schmal, lockerbeerig und wenig geschultert. Die Beere ist rund, klein und von einer gleichmäßigen Wachsschicht überzogen. Die Beerenhaut ist sehr fest und somit sehr widerstandsfähig gegen Botrytis.
Wein: Der Wein zeichnet sich durch eine dunkle, rubinrote Farbe aus. Im Geruch zeigt er deutlich Pyrazine, sprich Paprika, Pfeffer sowie Mokka, Espressobohnen und würziger Zigarre. Das Tanningerüst ist sehr kräftig.
FR 628-2005r
Link: Sorteninfoblatt WBI Freiburg
Herkunft: Die neue pilzwiderstandsfähige Rotweinsorte FR 628-2005r wurde am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg gezüchtet.
Kreuzung: Bronner x Mtp 3179-90-7
Resistenzen:
Peronospora: sehr hoch
Oidium: sehr hoch
Botrytis: sehr hoch
Eigenschaften: FR 628-2005r treibt spät aus und hat einen späten Reifezeitpunkt. Außerdem hat die Sorte einen aufrechten, mittelstarken Wuchs und bildet sehr wenig Geiztriebe. Die Neigung zum Verrieseln ist gering.
Traube: Die Trauben sind mittelgroß und trägt etwas größere, runde, blaue Beeeren mit einer sehr robusten Berrenhaut.
Wein: Der Piwi-Wein aus FR 628-2005r ist sehr fruchtig-würzig mit intensiven Kirsch- und Beerenaromen. Die Farbe kommt sehr intensiv zum Vorschein, am Gaumen wirkt der Rotwein weich und gleichzeitig füllig.
Bild: Staatliches Weinbauinstitut Freiburg
Monarch
Herkunft/Kreuzung: Monarch ist eine 1988 neu gezüchtete pilzwiderstandsfähige Rotweinsorte. Die PIWI-Rebsorte wurde am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg durch Norbert Becker aus den Sorten Solaris und Dornfelder gekreuzt. Amtlich wird sie mit der Zuchtstammnummer FR 487-88 r gekennzeichnet.
Resistenzen:
Peronospora: hoch
Oidium: mittel
Botrytis: hoch
Eigenschaften: Die Vollreife erreicht Monarch kurz vor bzw. mit dem Blauen Spätburgunder. Die PIWI-Sorte ist gering bis mittel verrieselungsanfällig und hat eine geringe Stiellähmeanfälligkeit.
Traube: Die Trauben von Monarch sind groß und weisen eine mittlere Beerengröße auf. Die Beerendichte ist sehr gering.
Wein: Die Weine sind kräftig, farbstoffreich und haben kräftige Tannine. Die Sorte kann sehr gut sortenrein ausgebaut werden, eignet sich aber auch zum Verschnitt mit fruchtigen Rotweinen.
Ansprüche an den Weinberg: Pflanzung in guten Lagen mit nachhaltigen Böden und ausreichender Reifedauer. Spätfrostgefährdung im Frühjahr beachten.
Pinotin
Herkunft: Die pilzwiderstandfähige Rebsorte Pinotin wurde 1991 von dem Schweizer Rebenzüchter Valentin Blattner in der Pfalz gezüchtet und von Volker Freytag selektioniert.
Kreuzung: Kreuzung aus Blauem Spätburgunder und Resistenzpartnern.
Resistenzen:
Peronospora: hoch
Oidium: sehr hoch
Botrytis: sehr hoch
Eigenschaften: Der Reifezeitpunkt ist etwa ein bis zwei Wochen nach dem Regent. Der Wuchs ist eher schwach, deswegen sollte eine stark wachsende Unterlage verwendet werden. Später Austrieb, dadurch geringere Gefahr bei Spätfösten.
Traube: Schmale, lange, sehr lockerbeerige und selten geschulterte Traube. Die Beeren sind mittelgroß, rund und gleichmäßig mit einer Wachsschicht überzogen. Durch das lockere Stielgerüst färben sie sich schon sehr früh. Die Reife wir circa Mitte bis Ende September erreicht.
Wein: Der Pinotin Wein zeichnet sich durch eine kräftige, rubinrote Farbe aus. Im Duft erinnert der Wein an schwarze Kirschen. Im Geschmack kann er durch seine milde, warme Art überzeugen und erinnert an seinen Namensgeber, den Spätburgunder.
Pinot nova
Herkunft/Kreuzung: Pinot nova ist eine Kreuzung aus Spätburgunder x Malverina von der Rebzüchtung der "Höheren Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau" in Klosterneuburg unter der Leitung von Ferdinand Regner.
Malverina ist eine tschechische Neuzüchtung aus 4 Sorten, bei der die Sorten Frühroter Veltliner und Merlot mit Resistenzträgern kombiniert wurden (Rakiš (Villard Blanc x Frühroter Veltliner) × (Merlot x Seibel 13666)).
Resistenzen:
Peronospora: sehr hoch
Oidium: hoch
Botrytis: hoch
Eigenschaften: Die Sorteneigenschaften sind ähnlich der Muttersorte Pinot Noir. Zudem besitzt Pinot nova eine sehr gute Winterfrostwiderstandsfähigkeit und regeneriert sich auch gut nach Frühjahrsfrösten. Eine gute Toleranz besteht auch zu Phomopsis, Schwarzfäule und Roten Brenner. Nach herbstlichen Niederschlägen besteht eine geringe Neigung zum Platzen der Beeren. Die Piwi-Sorte ist starkkwüchsig und gegen Sonnenbrand unempfindlich.
Traube: Die Traube ist mittelgroß und mitteldicht strukturiert mit ein bis drei Flügeln. Die blau-schwarzen Beeren sind rund, mittelgroß mit ungefärbtem Fruchtfleisch und einem geringen Einzelbeerengewicht.
Wein: Pinot nova bringt fruchtige, säurearme Rotweine. Der Gerbstoffgehalt erfordert eine längere Reifung, die auch sehr gut im Holzfass gelingt. Die Hauptrichtung der Aromen sind sauerkirschbetont mit deutlicher Ähnlichkeit mit der Sorte Sankt Laurent (Halbgeschwistersorte). Der Wein besitzt eine gute Farbintensität, intensiver als die von Pinot Noir. Die Weinqualitäten wurden sensorisch jahrelang geprüft und oftmals gleich gut und manchmal auch besser als der Spätburgunder beurteilt.
Ansprüche an den Weinberg: Die Piwi-Rebe ist eher starkwüchsig und benötigt gute Lagen. Die Sorte ist eher für gemäßigte Klimaräume geeignet und weniger gut unter sehr heißen Bedingungen kultivierbar. Für einen charakterstarken Rotwein sollte eine Spätburgunder-Lage ausgewählt werden. Die Trauben erreichen hohe Qualität, wenn sie eine langsame Endreife durchmachen können.
Bild: Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg
Prior
Herkunft/Kreuzung: Prior ist eine 1987 gezüchtete pilzwiderstandsfähige Rotweinsorte. Prior wurde am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg durch Norbert Becker aus den Sorten Joannès-Seyve 23-416 x Blauer Spätburgunder (als Muttersorte) und Bronner (als Vatersorte) gekreuzt.
Resistenzen:
Peronospora: hoch
Oidium: hoch
Botrytis: sehr hoch
Eigenschaften: Die Vollreife erreicht Prior eine Woche nach dem Blauen Spätburgunder. Die Peronospora-Festigkeit und Oidium-Festigkeit ist sehr gut. Die Verrieselungs- und Stiellähmeanfälligkeit ist sehr gering. Der Fäulnisanteil ist gering, aber Vorsicht: die optisch harte, robuste Beerenhaut ist anfangs sehr stabil, wenn aber die Vollreife vorhanden ist, zerfällt die Beerenhaut realtiv schnell. Lesetermin im Auge behalten.
Merkmale: Die Blätter sind mittelgroß, drei- bis fünflappig und kräftig grün.
Traube: Die Trauben von Prior sind mittelgroß und sehr breit. Die Beeren sind mittelgroß mit gallertartigem Fruchtfleisch und sehr dicht angeordnet. Die
Beerenhaut ist sehr hart.
Wein: Die Prior-Weine sind kräftig, farbstoffreich und haben kräftige Tannine.
Ansprüche an den Weinberg: Pflanzung in gute Lagen mit ausreichender Reifedauer, Spätfrostgefährdung im Frühjahr von geringer Bedeutung.
Regent
Herkunft: Die PIWI-Sorte Regent wurde 1967 von der Lehr- und Versuchsanstalt Geilweilerhof in der Pfalz gezüchtet.
Kreuzung: Der Regent ist eine Kreuzung zwischen Diana (Silvaner x Müller-Thurgau) und Chambourcin).
Resistenzen:
Peronospora: mittel (Blatt weniger resistent)
Oidium: hoch
Botrytis: mittel
Eigenschaften: Mittelfrühe Reife, recht starker, aufrechter Wuchs und lockere, zuckerreichen Trauben. Bei häufigen Niederschlägen vor und um die Blütezeit besteht eine erhöhte Gefährdung gegen Gescheinsbotrytis. Die Botrytiswiderstandsfähigkeit ist aufgrund der lockeren Traube relativ hoch, sollte jedoch nicht ausgereizt werden. Gegen Winterfrost zeigt sich die Sorte widerstandsfähig.
Merkmale: Die Triebspitze ist offen und weißwollig behaart. Der Wuchs ist mittelstark bis stark. Die Sorte neigt kaum zur Geiztriebbildung. Das Blatt ist drei-, selten fünflappig. Kleine Blätter stellenweise bronziert und weißwollig behaart.
Traube: Die walzenförmige Traube ist selten geschultert, mittelgroß und etwas lockerbeerig. Die rundlichen bis ovalen Beeren sind klein bis mittelgroß und von dunkelblauer bis violettblauer Farbe.
Wein: Der Wein ist tiefrot, farbkräftig, körperreich, gerbstoffbetont mit Aromen nach Kirschen. Die Sorte gewinnt durch Holzfassausbau. Als Rosé ausgebaut liefert er vollmundige Weine. Regent ist auch ein guter Verschnittpartner in einer Cuvée.
Ansprüche an den Weinberg: Aufgrund der frühen Reife, des ansprechenden Mostgewichts und der hohen Winterfrostigkeit ist die Sorte auch für Rotweinrandlagen geeignet. Kalte und windoffene Lagen sollten vermieden werden, um Verrieselungsschäden zu vermeiden.
Satin Noir
Herkunft/Kreuzung: Die Rebsorte Satin Noir wurde 1991 aus Cabernet Sauvignon und Resistenzpartnern von dem Schweizer Valentin Blattner gekreuzt.
Merkmale: Satin Noir besitzt kleine Blätter und somit einen lichten Triebaufbau.
Resistenzen:
Peronospora: sehr hoch
Oidium: sehr hoch
Botrytis: hoch
Eigenschaften: Der Wuchs ist sehr aufrecht, was einen geringern Aufwand bei den Heftarbeiten bedeutet. Die sehr lockere Laubwand gewährleistet eine gute Durchlüftung der Traubenzone. Der Reifezeitpunkt ist circa 10 Tage vor dem Cabernet Sauvignon (Anfang bis Mitte Oktober).
Traube: Die Traube von Satin Noir ist lang, aufgelockert und wenig geschultert. Die Beere ist rund und hat etwa die gleiche Größe wie beim Cabernet Sauvignon. Die Beerenhaut ist sehr fest, dick und weist somit eine gute Widerstandsfähigkeit gegen Botrytis auf. Die Beeren besitzen ein sehr farbintensives und aromatisches Fruchtfleisch.
Wein: Der PIWI-Wein zeichnet eine tiefrote dichte Farbe, feine Struktur und harmonische Reife aus. Im Geschmack erinnert Satin Noir an reife, schwarze Brom- und Johannisbeeren, schwarzem Pfeffer und dunkler Schokolade.
Ansprüche an den Weinberg: Auf flachgründigen Standorten sind ein schwacher Wuchs und zurückgehende Erträge zu befürchten. Auf feuchten Standorten gewährleistet die lockere Laubwand eine gute Durchlüftung der Traubenzone.
We-94-26-37
Link: Sorteninfoblatt LVWO Weinsberg
Herkunft: Die rote Piwi-Sorte We-94-26-37 wurde 1994 an der LVWO Weinsberg gezüchtet. Von Gf 67-198-3 besitzt die Sorte Resistenzgene aus amerikanischen Vitis-Arten gegen die Pilzkrankheiten Peronopora und Oidium.
Kreuzung: Gf 67-198-3 x (Blauer Lemberger x Dornfelder)
Resistenzen:
Peronospora: mittel bis hoch
Oidium: hoch
Botrytis: gut
Wein: We-94-26-37 bringt einen farbstarken und aromatischen Wein, vorallem mit Kirsch- und Beerenaromen. Dieser ist vollmundig, rund und erinnert an einen Dornfelder.